Vom geistigen zum aktiven Widerstand

Im Herbst 1940 lernt Hans Scholl Alex Schmorell in der Studentenkompanie kennen und bei Leseabenden im Hause Schmorell Christoph Probst. Bei solchen Gelegenheiten werden neben religiösen Fragen immer häufiger die Zusammenhänge von Christsein und Politik und die daraus resultierenden Konsequenzen diskutiert.

Nach dem Beginn des Rußlandfeldzuges am 22. Juni 1941 sind die drei Freunde mit ihrer Meinung noch mehr allein. Auf der Suche nach Gleichgesinnten trifft Alex wieder auf Traute Lafrenz, die mittlerweile in München studiert, und stellt sie Hans vor. Über Christoph Probst lernt Hans Scholl Carl Muth und Theodor Haecker kennen. Beide werden zu den Treffen im Hause Schmorell eingeladen. Immer häufiger überlegen die drei Studenten, ob es reicht, nur geistig Widerstand zu leisten. Dabei taucht auch die Frage des Tyrannenmordes auf, der von vielen katholischen und evangelischen Theologen abgelehnt wird. Bei einem Treffen im Hause des Kulturhistorikers Alfred von Martin lernt Hans Scholl Josef Furtmeier kennen, einen von den Nationalsozialisten zwangspensionierten Justizbeamten, der ihn über die Ansicht einzelner Theologen informiert, daß der Tyrannenmord ethisch legitim sei. Etwa zur gleichen Zeit, im August 1941, beginnen Sophie, ihre Schwester Inge und deren Freund Otl Aicher das »Windlicht« zu verfassen, einen Rundbrief an Freunde und Bekannte, in dem in verschleierter Form zu aktuellen Ereignissen Stellung genommen wird. Während dieser Arbeit bekommt die Familie Scholl auch Abschriften von mitgeschriebenen Predigten und Hirtenbriefen des Bischofs von Münster, Clemens Graf von Galen, der sich in seinen Ansprachen ganz offen gegen die Greueltaten der Nationalsozialisten in Deutschland wendet.

Im Frühjahr 1942 wird der Vater der Geschwister Scholl, da er Hitler eine »Geißel Gottes« genannt hat, von seiner Sekretärin angezeigt und von der Gestapo verhaftet. Er wird zwar bald auf Widerruf freigelassen, doch die Familie bleibt überwacht.

Hans und Alex bemühen sich mittlerweile um einen Vervielfältigungsapparat, Farbe und Papier. Da jedoch die Anschaffung von solchen Dingen kontrolliert wird und kostspielig ist, gestaltet sich dies sehr schwierig. Bei der Suche nach einem geeigneten Raum muß darauf geachtet werden, daß niemand gefährdet wird und der Kreis der Mitwisser möglichst klein bleibt. Über Josef Furtmeier lernt Hans den Architekten Manfred Eickemeyer kennen. Dieser stellt sein Atelier für »Gesellige Abende« zur Verfügung, da er in Polen ist. Von ihm erfährt Hans vieles über die Greueltaten der SS an Zivilpersonen in den besetzten Gebieten. Die Druckmaschine wird im Keller des Gebäudes aufgestellt.