Zusammen mit Kurt Huber wird Alexander Schmorell hingerichtet. An Willi Graf wird das Urteil am 12. Oktober 1943 vollstreckt. Die Gestapo hofft, in Verhören noch Namen von Mitwissern zu erfahren. Der Standhaftigkeit von Willi Graf verdanken einige seiner Freunde ihr Leben. Im dritten Prozeß gegen Mitglieder der Weißen Rose stehen am 13. Juli 1943 Manfred Eickemeyer, Josef Söhngen, Wilhelm Geyer und Harald Dohrn vor dem Sondergericht II beim Landgericht.
Das Verfahren verläuft weit weniger spektakulär. Der Buchhändler, Josef Söhngen, der bei den Flugblattaktionen wichtige Dienste leistete, wird zu sechs Monaten Haft verurteilt, die anderen mangels Beweisen freigesprochen. Harald Dohrn, der Schwiegervater von Christoph Probst, wird wegen politischer Äußerungen bald danach wieder verhaftet und am 29. April 1945, wenige Stunden vor dem Eintreffen der Amerikaner, zusammen mit 150 politischen Häf tlingen im Perlacher Forst von SS-Leuten erschossen.
Im indirekten Zusammenhang mit Kurt Huber steht das Schicksal von Hans Konrad Leipelt. In Wien am 18.7.1921 geboren, macht er 1938 in Hamburg das Abitur und hat dann Kontakt zur Gruppe um Heinz Kucharski. Der Chemiestudent wechselt im Wintersemester 1941/42 nach München und verbreitet dort und in Hamburg nach dem ersten Prozeß gegen die Weiße Rose das sechste Flugblatt. Bei einer Geldsammlung für die Hinterbliebenen von Professor Huber wird er im Oktober 1943 angezeigt und verhaftet, am 13. Oktober 1944 in Donauwörth zum Tode verurteilt und am 29. Januar 1945 in München-Stadelheim hingerichtet.
Heinz Kucharski, Kopf des Hamburger Zweigs der Weißen Rose, wird am 17. April 1945 zum Tode verurteilt . Auf dem Weg zur Hinrichtung gelingt ihm die Flucht. Sieben Mitglieder der Hamburger Weißen Rose, im wesentlichen Studenten, müssen noch in Konzentrationslagern und Zuchthäusern ihr Leben lassen. Es sind dies: Frederick Geussenhainer, Elisabeth Lange, Dr. Kaethe Leipelt (Mutter von Hans Konrad Leipelt), Dr. Curt Ledien, Reinhold Meyer, Margarethe Mrosek und Greta Rothe.
