Buchcover

Klappentexte:

Der Widerstand gegen die menschenverachtende nationalsozialistische Terrorherrschaft ist eines der am meisten verdrängten Kapitel in der Bewältigung dieser Zeit. Waren in der Résistance Frankreichs oder in der Resistanza Italiens mehrere Millionen Menschen im Kampf gegen fremden und eigenen Faschismus gestanden, brachten in Deutschland vergleichsweise nur wenige den Mut dazu auf. Konnten die Menschen in den beiden genannten Ländern stolz davon ausgehen, ihren Bemühungen die Befreiung zu verdanken, zerstörte erst der gänzliche, militärisch von außen her erreichte Zusammenbruch die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland. Statt auf die aufrechten, Qualen und den Tot nicht scheuenden Frauen und Männern stolz zu sein, betrachtet man sie mit Skepsis, denn sie vergrößern die moralische Schuld der großen Masse, die sich anpassend und duckend mitgelaufen war.

Dieses Buch, entstanden aus weiterentwickelten Facharbeiten von Kollegiaten des Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasiums will sich einreihen in die Veröffentlichungen, die über die Menschen berichten, deren Gewissen nicht schweigen konnte angesichts der verübten Greueltaten. Es ist von jungen Leuten mitverfaßt, die, angeregt vom 40. Jahrestag der Hinrichtung Professor Kurt Hubers, die Widerstandsbemühungen der ihnen altersmäßig so nahe Mitglieder der „Weißen Rose“ und ihres humanistisch-konservativen Freundes detailliert kennenlernen wollten. Wenn den Leser die christlich-humanen Handlungsanstöße, das wache Gewissen, die Ängste, der starke Wille, der Mut, das Gottvertrauen der Beteiligten zum Nachdenken über das Verhältnis des Einzelnen zur Staatsmacht anregen, so ist diese Dokumentation gerechtfertigt. Denn auch der demokratisch-parlamentarische Rechtstaat hat Menschen nötig, die mutig ihr Gewissen selbst Mehrheitsentscheidungen entgegenhalten.