Um die Arbeit der Weißen Rose effizienter zu machen, entschließt man sich, zu anderen Widerstandsgruppen Kontakte herzustellen. Dabei denkt man sowohl an eine größere Verbreitung der eigenen Flugblätter, als auch an die Möglichkeit, einen Putsch durch das Militär zu unterstützen.
Traute Lafrenz spricht bei einem Besuch in Hamburg Heinz Kucharski und Greta Rothe an. Beide sind bereit, die Flugblätter der Weißen Rose in Hamburg zu verteilen.
Willi Graf versucht bei seinen Freunden aus der »bündischen Jugend« Unterstützung zu finden. Er kann aber nur Heinz Bollinger, der in Freiburg studiert, zur Mitarbeit überreden. Über Lila Ramdohr gelingt es Hans und Alex, Kontakt zu Falk Harnack herzustellen, einem Bruder von Arvid Harnack, der zusammen mit Harro Schulze-Boysen führender Kopf der »Roten Kapelle« war, der kommunistischen Widerstandsgruppe in Berlin. Trotz fehlender Urlaubsscheine und der Kontrollen der Gestapo fahren Hans und Alex nach Chemnitz, um dort Falk Harnack zu treffen. Bei diesem Gespräch erfahren die beiden Studenten ansatzweise von der militärischen Opposition und von einem geplanten Putsch. Harnack soll eine Verbindung zu den Schaltstellen der Widerstandsbewegung in Berlin herstellen.
Außerdem bestehen gute Kontakte nach Ulm zu Hans Hirzel, der die Predigten des Bischofs von Galen abgeschrieben hat. Mit Sophies Unterstützung hat er schon im Sommer einen Vervielfältigungsapparat gekauft, und mit Hilfe von Franz Müller und Heinrich Guter soll er die Arbeit der Weißen Rose in Ulm unterstützen. Im November und Dezember 1942 werden in den Münchner Kreis der Weißen Rose Gisela Schertling, mit der sich Sophie beim Reichsarbeitsdienst angefreundet hat und die jetzt in München studiert, sowie Professor Huber aufgenommen. Ihn hatten Hans und Alex zuvor zweimal in seiner Gräfelfinger Wohnung besucht und sich zuletzt zu erkennen gegeben. Professor Huber ist aber immer noch skeptisch über die Erfolgschancen der Flugblattaktionen. Seine Hoffnungen beruhen auf einem Putsch durch die Wehrmacht. Frau Huber sagt rückblickend über eines dieser Treffen: »Ein paarmal habe ich schon mitbekommen, was sie alles vorhaben. Einmal hat Hans Scholl erzählt, daß er Verbindung hat nach Berlin zu Generaloberst Beck. Weil mein Mann immer davon ausgegangen ist: wir können nichts machen, wir Studenten. Da geht nichts. Das muß das Militär machen; nur das Militär kann ein Attentat machen und Hitler absetzen«. Außerdem kann Hans den Buchhändler Josef Söhngen überreden, seinen Keller als Ausweichquartier für den Druckapparat bereitzustellen. Von Eugen Grimminger, einem Freund der Familie Scholl, bekommt die Weiße Rose 500 RM, mit deren Hilfe das fünfte Flugblatt, das im Januar 1943 herauskommt, finanziert werden kann. Es ist mit »Aufruf an alle Deutschen« betitelt. Da es eine gesamtdeutsche Widerstandsbewegung verdeutlichen soll, beginnt es mit: »Flugblätter der Widerstandsbewegung in Deutschland«. Die Materialbeschaffung ist sehr schwierig, da große Mengen gekauftes Papier auffällig sind. Professor Huber gelingt es mit einem Vorwand, über den Ehemann einer Kommilitonin, der in der Stadtverwaltung tätig ist, an Papier heranzukommen. Auch die Verteilung ist schwierig, da die Flugblätter von verschiedenen Städten in andere geschickt werden, um die Gestapo zu täuschen. Außerdem müssen die Freunde in Hamburg, Freiburg und Ulm die Flugblätter bekommen.
